Hamburg, Logo – 23.04.2022 

Auf dieses Konzert haben wir uns lange gefreut. Anlässlich des Releases der neuen FINAL-CRY-Platte „The Ever-Rest“ lud Christian Kind von der PLATTENKISTE drei seiner Lieblingsbands auf ‘ne angemessene Freilassungsfeier. Neben FINAL CRY, mit denen zusammen Christian seine Jugend verschwendet hat, sind POWERGAME und wir geplant. Alles, was wir für dieses Jahr vorher geplant, hatten, musste natürlich abgesagt werden, daher stellt das CLASH OVER HAMMABURG unseren ersten Auftritt seit fünf Monaten dar.





Aber was soll mein alter Ex-Berliner Bekannter Kai von FINAL CRY sagen? Der hatte eine JAHRELANGE Pause seit seinem Umzug nach Niedersachsen. Seinen Worten zufolge hatte er mit der Musik schon abgeschlossen (alte Bands waren u.a. SUBCONSCIOUS und ACROSS THE BURNING SKY), bevor er 2021 bei FINAL CRY eingestiegen ist. Wir haben uns übrigens seit über 20 Jahren nicht gesehen, nachdem wir in den Neunzigern zusammen Gigs in u.a. Leipzig und Kiel gespielt hatten. Ein schönes Wiedersehen, es gibt viel zu besabbeln. 



Die bereits erwähnten POWERGAME hat Corona leider erwischt. Christian konnte superkurzfristig mit DEMONS AWAKE eine Hamburger Band ranholen, die 15 Minuten nach seinem Anruf zusagten. Cool, Respekt für diese Spontanität! 

Die Leute im Logo sind alle freundlich, aber es handelt sich gleichzeitig auch um Geschäftsleute einer hart gebeutelten Branche. Essen wurde nicht gebucht, also stehen nicht mal Salzstangen im Backstage. Aber der Mischer ist kompetent und auch sehr sympathisch, macht uns einen Top-Sound. Das ist schon mal positiv, und essen gehen wir mit der ganzen Band samt Andis Neffen ins Balutschi um die Ecke. Dat ist das pakistanische Restaurant in der Grindelalle. Kommt lecker, außerdem trägt der Chef eine sehenswerte Frisur spazieren. 




Recht pünktlich geht es dann auch los, kurz nach acht beginnen DEMONS AWAKE. Dass eine Hamburger Band dabei ist, spielt der Sache in die Karten, denn so kommen sicherlich noch ein paar Leute mehr und diese schlagen auch pünktlich auf. Mit Stoner rock fällt die Ankündigung stilistisch irreführend aus, denn ich höre eher Hardrock, Heavy Metal und orientalische Einflüsse heraus. Gefällt mir gut, schwere Keyboards sorgen für eine gewisse psychedelische Note und Sänger Björn schmettert mit beschwörender Gestik und ausdrucksstarker Stimme. 


Hossa! FINAL CRY legen wirklich los wie die Feuerwehr und spielen einen energiegeladenen Auftritt, der mich bis in die Haarspitzen motiviert. Geiler, abwechslungsreicher und nicht unmelodiöser Thrash Metal böllert aus den Boxen. Ich fand sie ja schon 2019 im Bambi als Support von ENFORCER gut, aber mit Kai am Mikro haben sie definitiv an Profil gewonnen. Die Musiker:innen sind als Band schon seit ca. 30 Jahren aktiv und dementsprechend tight. Dazu gibt es einige krasse Ohrwürmer, sodass ich mich jetzt schon auf die Vinylversion der neuen Platte freue. 

Wie bereits gesagt, fühle ich mich durch die geilen Auftritte von DEMONS AWAKE und FINAL CRY in bester Stimmung, das Ganze wirkte wie eine Energiespritze, also Danke für die Inspiration. Du kannst und willst ja nach so einem Abriss nicht lahmarschig auf die Bühne schlurfen und dort doof rumstehen! Nee, das vladiistische Potenzial gilt voll ausgeschöpft zu werden! Zudem ist es für Andis Neffen das ERSTE METALKONZERT SEINES LEBENS. Den Rest tut die Präsenz einiger bekannter Gesichter vor der Bühne. So schreddern wir uns durch die Setlist der Marke EXTRA EXTRA EXTRA HEAVY. Fast die ganze „Vlad Smash!“ steht drauf, viel alter Kram, dazu für Christian neu eingeprobt „Party Of The Damned“, denn das ist wohl einer seiner VRHN-Faves, den er auf den gierigen „Rock Down The Lockdown“-Sampler gepackt hatte. Die breite Bühne erlaubt einiges an Bewegung und zum ersten Mal sehe ich Nico so richtig Stageacting betreiben, komplett mit Gitarre hochreißen. Wir freuen uns natürlich darüber, dass der Logo-Chef uns beim Soundcheck schon so super fand, dass er uns verspricht: Wenn wir beim eigentlichen Auftritt auch so gut seien, werde er ein Foto von uns in die Logo-Galerie an der Seitenwand hängen. Wir wünschen uns den Platz zwischen Bo Diddley und Karl Dall. Ich gucke demnächst mal nach, ob es schon hängt. Erwähnenswert ist uns auch das Bergsteigethema der FINAL-CRY-Platte. Schließlich solle eine Bucket List nicht nur völlig unrealistische Lebensziele beinhalten. Von daher verkünden wir (na gut: ich), die zehn höchsten Berge Schleswig-Holsteins besteigen zu wollen. Geht los, demnächst, irgendwann… Ja, nee, war herrlich. 


Danke an DEMONS AWAKE, an FINAL CRY, an Christian Kind & die PLATTENKISTE, alle Besucher:innen, Andis Neffen und auch ans LOGO!