Bremen, AZO Ottersberg – 07.05.2022 

+ KILLBITE + JIGSORE PUZZLE 

Und endlich geht es wieder an den Wochenenden auf die Piste. Nach dem Konzert im Logo neulich haben wir gemerkt, was da an existenziell wichtiger Power gefehlt hat. Vielleicht können manche Menschen nur arbeiten und schlafen – Vladi kann es nicht. Der geht ein wie ‘ne Topfpflanze ohne Wasser. Wie ‘n Vogel ohne Wurm. Wie’n Arsch ohne Eimer.



Aufs herrlichste begrüßen wir dann auch Ballo und die KILLBITE-Recken, als wir beim AZO Ottersberg ankommen. Was haben wir diese Banausen vermisst! Und wie herrlich ist das hier? Villa Kunterbunt Style, eine Art Wohnprojekt mitten im Grünen, kleiner Zockraum mit Bar, draußen Bauwagen. Kaum da, gibbet Veggie-Döner zwischen die Kauleisten und Bier in die Pranken.

Es gibt viel auszutauschen. Mick Oakley und Zarc reden bestimmt zwei Stunden über (ihre) Gitarren. Ganz nebenbei erfahren wir, dass Mick Oakley unfasslich viele Tiere zu Hause wohnen hat. Katzen, Hunde, Hühner, hastenichgesehen! So peu a peu kommt das zu Tage. Zarc irgendwann: „Jetzt hast du aber alle Tiere aufgezählt?“. Mick: „Ja, doch, glaub schon. Ach, das Pferd ist ja auch noch da!“ Klar, kann man mal vergessen, dass man noch ‘n Gaul auf der Ranch grasen hat. 

Yeah, schade ist nur, dass UR-IN-STINKT nicht spielen können. Dan hat die Seuche! Gute Besserung. Für sie springen JIGSORE PUZZLE ein, die geilen Grinder aus Bremen. Wir treffen viele Bekannte und lernen mit René sogar einen uralten Tapetrader-Kontakt persönlich kennen. Der Freak hat mit Eric schon vor Jahrzehnten Tonträger getauscht. Sowas ist doch zu schön. Aber auch Soky trudelt ein, Wellenwahn-Thomas, Maren und diverse andere,, viel zu lange nicht mehr gesehene Menschen. 


Hui, da böllern JIGSORE PUZZLE auch schon los. Ein herrliches Geballer, dass uns allen gefällt. Gerade Nico fährt voll drauf ab, lobt den fixen Drummer und das tighte Spiel. Die zwei Sänger wechseln sich schön mit Growls, Screams und sonstigem Gebölke ab. Und netterweise widmen sie uns einen Song und erzählen was von „dun aufm Wüstenplaneten“. Voll gut! 


Nun also KILLBITE mit Ballo am Gesang, ich glaube in dieser Konstellation zum ersten Mal live. Dass das funktioniert, hört man ja schon auf der geilen neuen Scheibe. Aber erst live kommt die Wahrheit zutage! Und die Wahrheit lautet in diesem Fall: Scheiße, ist das geil! Besser denn je böllern die Todbeißer alles zu Klump. Ballo singt super und sogar recht melodisch (im Old School Hardcore/Punk-Sinn gemeint), ein Plus ist auch Pedro am Schlagzeug, der einen enorm rollendes und wuchtiges Spiel an den Tag legt. Da darf es kaum wahr sein, dass KILLBITE Schluss machen wollen, aber es gibt gute Gründe, so hat Clemens Zwillinge bekommen und so eine Band soll kein Stressfaktor werden, was gut nachvollziehbar ist. 


Wir weisen dann auch während unseres Auftritts darauf hin, dass KILLBITE sich hoffentlich so konsequent auflösen, wie Ballo immer sein Label BREAK THE SILENCE auflöst… Ja, es ist ein wunderschöner Auftritt, wir können uns top hören, der Sound ist einfach perfekt. Die Leute wirbeln um uns herum und in uns hinein. Ein besonders ekstatisch tanzender Kollege kommt mehrfach unglücklich gegen Zarcs Mikroständer, der sich Gitarre spielend natürlich nur schwer schützen kann. Immer wenn Zarc ins Publikum guckt, ist der Typ aber schon in eine andere Ecke gepogt und Zarc sieht eine Besucherin, die in der Nähe seines Mikros steht. Die hilft tatsächlich und schützt Zarcs Platz, der Gute verdächtigt aber sie und guckt böse in ihre Richtung. Das Missverständnis kann zum Glück später geklärt werden (indem ich versichere, dass die böse Miene einfach Zarcs normaler Gesichtsausdruck ist). Wir zocken alles, was wir haben, geben alles, was wir können. Unfassbar, wie viel BOCK das bringt!

Das empfindet auch René so, der ein Hammerkompliment äußert: „Ich musste bei deinen Ansagen so feiern, dass mir das Gesicht vom Grinsen weh getan hat! Es war super dich/euch da gesehen zu haben! Und bei Schweineherbst hatte ich Gänsehaut.


Leider können wir heute nicht an diesem herrlichen Ort nächtigen bzw. auch nicht bei Ballo, da Andi morgen hart früh auf eine Taufe soll. Nicht seine eigene zwar, aber nützt ja nichts. 


Zum Abschluss noch ein Lob an Zarcs Nerven und Fahrkünste, denn kurz hinterm AZO hopst uns doch echt ein Reh vors Auto. Ganz knappe Kiste, Zarc geht voll in die Eisen, verzieht nicht den Lenker. Das Reh halte ich schon für überfahren, denn es kommt so nah, dass es außer Sichtweite ist, plötzlich hoppelt es aber wohlbehalten wieder in Fahrtrichtung wohlbehalten weg. Puh! 



METAL-PUNX SOLIDARITY!