MÖÖRBRAND-Fest, geheimer Ort – 22.08.2020

Fast hätten wir an diesem Wochenende ganze ZWEI Auftritte gespielt, was in heutigen Zeiten ja fast schon einer TOUR gleichkommt. Nun, der eine bricht dann zwar ebenso kurzfristig weg, wie er anberaumt wurde, aber es kommt dennoch einer SENSATION gleich, mal wieder live zocken zu können. LET US ROCK!

Was haben wir eigentlich seit Anfang März gemacht, fragt ihr? Nun, trotz Corona gab es ja den Release von „Vlad Smash“ auf POWER IT UP (Vinyl) und WANKER (CD), den wir immer noch fleißig empowern (machste ein Fanzine? Hast noch kein Exemplar bekommen? Sach Bescheid!). Die Kassettenversion auf CARDIOPHONIC RECORDS kommt übrigens demnächst. Wie alle Bands haben wir monatelang nicht geprobt, aber irgendwann konnten die beiden Zölcks immerhin zu zweit arbeiten und haben neue Songideen weiter verfolgt und ausgearbeitet. Und dann gab es einen stufenweisen Plan, der mit jeder Phase einen weiteren Vladi mit ins Spiel bzw. den Proberaum brachte, sodass wir bis August auch wieder spielfit waren. 

Heute folgen wir also einer Einladung zu einer Art privatem Fest mit Livemusik. Der Ort muss geheim bleiben, aber die Veranstalter haben strenge Auflagen erdacht und verfolgen diese akribisch. Vielleicht wird daraus ja mal ein großes Festival und wir können später sagen: „Beim ersten Mal, da waren wir dabei!“ Der Name des Festivals enthält zwei Ö, weswegen wir es hier auch ÖÖ-Fest nennen. Für mehr Ö im Leben! (Edit: Mittlerweile wurde bekannt gegeben, dass das Ding MÖÖRBRAND heißt, auf Facebook gibt’s die entsprechende Seite „Möörbrand – das Doppel-Ö-Festival“). 

Mit dabei sind THE DOCKYARD aus Flensburg. Ewig nicht gesehen und doch wiedererkannt. Obwohl sie mittlerweile nur noch zu dritt sind. Jan K. ist zwar als Gast anwesend, hat die Band aber im Januar 2019 verlassen, weswegen Gitarrist Malle den Gesang gleich übernommen hat. Ingwer (d) und Ulle (b) haben ebenfalls Bock. Noch während Bands und Veranstalter (einer hat bereits den Patch der Die-Hard-Version von „Vlad Smash!“ auf der Kutte) aufbauen, beginnt es hart zu regnen, was auch nicht mehr nennenswert aufhört. Normales norddeutsches Sommerwetter. 

Das Gelände liegt herrlich im Grünen, es gibt einen Tresen und ‘nen Grill, zur Toilette latscht man einfach quer übern Acker und nutzt die Außentoilette des Nachbarhofes. Wir genießen leckere vegane und vegetarische Grillsnacks sowie einen spektakulär knoblauchigen Nudelsalat. Geladen sind so ca. 30 Gäste, unter denen auch sieben bis acht Bekannte weilen. Cheers! Unser Mann auf Insta ist dabei und gibt später zu Protokoll: „Mein erstes Konzert nach 183 Tagen! Und denn noch meine Lieblingsband...“


THE DOCKYARD beginnen und verbreiten gute Laune, auch wenn man ja nicht singen und tanzen darf. Ich würde sagen, dass sie punkiger und etwas melodiöser geworden sind, wobei die Basis na klar immer noch Old School Hardcore/Punk ist. Am Schluss des Konzertes wird Ex-Sänger Jan spontan auf die Bühne gebeten, der etwas überrascht ist, sich aber irgendwie durch den Song kämpft.

Hui, endlich zocken! Der Platz ist eng bemessen, sodass ich mich mit Rumgehüpfe zurückhalte, um nicht in Zarcs Effektgeräte zu stampfen. Zumal das „Bewegungsverbot“ ja auch bei Musiker*innen greift und es gilt ja, solidarisch zu sein. Also mehr theatralisch mit den Armen rudern, das macht Bruce Dickinson auch nicht anders. Trotzdem ist es 100mal schöner als so ein Geisterkonzert, denn wir haben ein Publikum, das auf die Musik und die

Ansagen reagiert. So können wir zum Beispiel gemeinsam überlagen, was es alles Schönes im Leben gibt, dessen entsprechende Bezeichnung mit einem „Ö“ beginnt. Ich verstehe kein Wort von den geflüsterten Antworten, aber scheißegal, Hauptsache überhaupt Antworten! Klingt wie ein einziges gesummtes Ö. „ÖÖÖÖÖ!“. Irgendwie beruhigend. Am Anfang knackt irgendwas in der Anlage, aber dann wird ein Kabel ausgetauscht und der Sound kommt erstaunlich gut. Mir wird danach sogar erzählt, dass der Klang sogar brillant gewesen sein soll. Schön! Wir böllern eine ausgedehnte Setlist, in der sich die gesamte „Vlad Smash!“ befindet. Und da danach noch alle Bock haben, hängen wir die Songs dieser Scheibe danach nochmal am Stück raus. 


Das hat gut getan. Danke an alle Beteiligten und Anwesenden!