Itzehoe, Panoptikum – 21.06.2019

In der Regel dominiert der Gedanke an den eigenen Bandauftritt den gesamten Tag von morgens an. Die Arbeit läuft nebenbei, in Gedanken sitzt man schon im Tourbus oder steht auffer Bühne. Aber es gibt auch Tage, an denen sich andere Verpflichtungen so derbe davorschieben, dass man sich vorher gar nicht mit dem Konzert beschäftigen kann. So geht es mir heute, denn ich halte zum ersten Mal auf einer Abiturentlassungsfeier die Rede fürs Kollegium. Das Ding macht dann letztendlich sogar Spaß, aber erst im Zug nach Rendsburg kann ich so langsam runterfahren, penne dann auch komplett ein und sause fast am entsprechenden Haltebahnhof vorbei.In der Regel dominiert der Gedanke an den eigenen Bandauftritt den gesamten Tag von morgens an. Die Arbeit läuft nebenbei, in Gedanken sitzt man schon im Tourbus oder steht auffer Bühne. Aber es gibt auch Tage, an denen sich andere Verpflichtungen so derbe davorschieben, dass man sich vorher gar nicht mit dem Konzert beschäftigen kann. So geht es mir heute, denn ich halte zum ersten Mal auf einer Abiturentlassungsfeier die Rede fürs Kollegium. Das Ding macht dann letztendlich sogar Spaß, aber erst im Zug nach Rendsburg kann ich so langsam runterfahren, penne dann auch komplett ein und sause fast am entsprechenden Haltebahnhof vorbei.

Yeah, als wir dann beim Pano eintreffen, bin ich schon voll im Modus. Was hat man hier nicht schon für geile Bands gesehen in dieser lütten Kneipe. THE LORD WEIRD SLOUGH FEG! RAM (letztere sogar zweimal)! CHRISTIAN MISTRESS! MAGISTER TEMPLI (ebenfalls zweimal)! BAPHOMET’S BLOOD! SOLSTICE! MESSERSCHMITT! EVIL SPIRIT! Dabei stand der Schuppen schon fast davor, dichtgemacht zu werden, aber ein Stammgast mit Geld und Langeweile hat den Bums einfach gekauft und somit nun gleichermaßen die Existenz des Pano wie auch seinen Tresenplatz gesichert. Heute sind wir von den Hamburger Deathern SURFACE eingeladen worden, ihren Auftritt zu supporten, sehr nice.

Das Willkommen verläuft dann auch herrlichst und sehr entspannt. Tresenfee Wiebke hat den Humpen immer akkurat gezapft und bringt meist Nachschub, bevor man überhaupt was sagen kann. SURFACE entpuppen sich als sympathische Freaks, die auch das UNLEASH THE KRAKEN-Festival organisieren. 


Ungewohnt, im Hellen zu starten. Aber die Verbindung aus Helligkeit / Open Air-Gefühl und Kneipenatmosphäre hat wiederum auch ihren ureigenen Charme. Die Hütte füllt sich früh, der Partyfaktor steigt schnell, sodass später die Scheiben beschlagen. Noch vor neun hält eine Wanne vorm Panoptikum und die Polizei bittet darum, dass die Laustärke reduziert werde, es habe eine Beschwerde gegeben. Der nette Mischer, optisch eine Mischung aus Rainer Langhans und Peter Bursch, reagiert leicht panisch: „Macht mal leiser!“ Zarc und Andi reagieren und drehen mürrisch ihre Regler runter. Dann mein Highlight des Abends, der Dialog zwischen Mischer und Eric: „Mach du auch mal bitte leiser!“ Eric: „Das ist ein Schlagzeug, das hat keinen Lautstärkeregler!“ „Ja, äh, benutz deine Besen!“ Eric: „Besen? Damit mach ich zu Hause sauber!“ Wie gut! Als ob so eine Band wie wir diese Jazzbesen verwendet! Aber wir sind ja höfliche Fucker und versuchen es, den nächsten Song „leiser“ zu zocken. „Death For Profit“ hat es definitiv noch nie in dieser Version gegeben, ein echter Treat für Vladi-Vielgucker wie Stefan Harkonnen, der sich auch vor Lachen fast wegschmeißt. Denn „leiser“ bedeutet in diesem Fall auch, dass sich das Tempo total reduziert und wir den Song absurd langsam darbieten. Danach sagen wir uns aber dann auch „ah, fuck it“ und drehen alles wieder auf normale Lautstärke. Der Auftritt wird uns allein dadurch im Gedächtnis bleiben. Schön auch die Situation zu „Flatties“, einem neuen Song, dessen Präsenz in der Setlist mich so überrascht, dass ich, noch als Zarc lorifft, denke, „Mist, wie geht denn bloß noch der Text?“ Ich versuche mich mit Phantomzeilen zu retten, die hätten aber mal besser auch rhythmisch passen sollen… Aber im zweiten Anlauf gelingt das Biest.

SURFACE erweisen sich als wesentlich abwechslungsreicher als erwartet. Das Songwriting ist facettenreich, umfasst Brutalo Death über Thrash-Einflüsse bis hin zu Old School Attacken. Das Ganze wird mit viel Energie und Bock auf Action dargeboten. Die Bandmitglieder hüpfen auf der Bühne herum, rennen durchs Publikum und erzählen zwischen den Songs auch mal Quatsch. Somit passen sie viel besser zu uns, als man wegen der unterschiedlichen Genres hätte denken können. Dem Nachbarn, der die Bullen gerufen hat, widmen SURFCAE Kinski-like ein „Du dumme Sau!“ Super, mit denen können wir uns weitere gemeinsame Aktionen jederzeit vorstellen. 



Ebenso wie ein weiterer Pano-Auftritt nur eine Frage der Zeit ist. Danke an alle!